Dommuseumsaussstellung zum letzten Mal zu sehen
Dommuseumsaussstellung zum letzten Mal zu sehen Blick in einen Ausstellungsraum des Dommuseum Das Dommuseum verabschiedet sich mit einer Finissage von der Jahresausstellung „Keine Frau. Nirgends“.
Startseite » Blog » Kabinettausstellung „Wally Lesser – Lebenswege“ im Stadtmuseum
„Du kannst dir denken, wie uns ums Herz ist, und ich weiss manchmal nicht, wie ich all dieses Leid noch ertragen soll. Manchmal habe ich das Gefühl[,] dass alle Nerven bei mir bis zum äussersten [sic!] gespannt sind und ich fürchte immer, dass ich plötzlich versage und etwas in mir zerreisst.“
Mit diesen Worten wandte sich Wally Margarete Lesser am 14. Mai 1939 an den mittleren ihrer drei Söhne – Hans-Hermann, welcher seit 1936 in Israel lebte. Bereits diese wenigen Zeilen lassen erahnen, in welcher angespannten und belastenden Situation sich die damals 50-Jährige befand. Als sie den Brief verfasste hatte sich die Situation für Juden im Deutschen Reich bereits gefährlich zugespitzt. Die, die es konnten, hatten oftmals schon die Reise ins Exil angetreten. Die Zurückgebliebenen hatten mit immer strengeren Restriktionen und aggressiveren Anfeindungen zu kämpfen.
Wally Margarete Lessers bewegter Lebensweg führte sie von ihrer Heimatstadt Gnesen, über Posen und Brandenburg an der Havel ins Shanghaier Exil. In einer ihr gewidmeten Kabinettausstellung können Sie diesen Weg ab Freitag, dem 16. September 2022 im Stadtmuseum Brandenburg an der Havel im Frey-Haus, zu den bekannten Öffnungszeiten, selbst nachverfolgen. Fotos und Dokumente aus dem Archiv der Familie Lesser sowie während der Ausstellungsvorbereitung aufgetauchte Objekte aus Wally Lessers Besitz werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Bereits am Donnerstag, dem 15.09.2022, referiert Annekathrin Hill in einem öffentlichen Abendvortrag des Historischen Vereins in Kooperation mit dem Stadtmuseum im Gotischen Haus, Ritterstraße 86, über den Lebensweg Wally Margarete Lessers zwischen Gnesen, Posen, Brandenburg an der Havel und Shanghai.
Quelle: Verwaltung
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