Infektionen durch multiresistente Erreger (MRE) zählen zu den häufigsten Komplikationen bei Aufenthalten im Krankenhaus. Das Gesundheitsministerium will die Basishygiene und die Infektionsprävention bei MRE in den Einrichtungen des Gesundheitswesens und insbesondere im Bereich der Pflege weiter stärken. Unter Federführung des Ministeriums und des Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) wurde das bereits bestehende landesweite MRE-Netzwerk 2023 neu strukturiert und in Hygiene-Netzwerk Brandenburg umbenannt. Neben den bereits vernetzten Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Öffentlichem Gesundheitsdienst sowie Gesundheitseinrichtungen sollen nun auch Pflegeeinrichtungen verstärkt einbezogen werden.
Auf der LAVG-Internetseite sind jetzt Informationen zum Hygiene-Netzwerk Brandenburg, zu multiresistenten Erregern, zur Diagnostik und zu allgemeinen Hygienethemen veröffentlicht (Link: https://lavg.brandenburg.de/lavg/de/gesundheit/infektionsschutz/hygiene-netzwerk-brandenburg/aktuelles/). Zusätzlich finden sich hier aktuelle Informationen zu Veranstaltungen rund um das Themenkomplex Hygiene.
Beim Hygiene-Netzwerk Brandenburg handelt es sich um ein regionales Netzwerk zur Prävention und Reduktion von Infektionen. Ziel ist es, sowohl die Ausbreitung von MRE durch Aufklärung und konkrete Handlungsanweisungen zu verhindern, als auch generell die Hygiene im Gesundheits- und Pflegebereich weiter zu stärken. Am Montag (29. Januar) fand dazu eine zweite Informationsveranstaltung in Potsdam statt.
Multiresistente Erreger besiedeln den Körper meist unbemerkt, können aber insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen zu schwerwiegenden Infektionen wie Lungenentzündungen, Wundinfekten oder Blutstrominfektionen führen. Viele etablierte Antibiotika wirken dann bei diesen Erregern nicht oder deutlich schlechter. Zu den bekanntesten multiresistenten Erregern zählen der MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) und multiresistente gramnegative (MRGN) Erreger.
Bislang fand die bereits 2008 etablierte MRE-Netzwerkarbeit vor allem auf lokaler Ebene, organisiert von einzelnen Gesundheitsämtern, statt. Aufbauend auf diesen Strukturen ist nun ein zentral gesteuertes, landesweites Hygiene-Netzwerk geschaffen worden, das aus vier Regionen besteht:
1. Region West bestehend aus: den kreisfreien Städten Potsdam und Brandenburg sowie den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und dem Havelland.
2. Region Nord bestehend aus: den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Oberhavel und der Uckermark.
3. Region Süd bestehend aus: der kreisfreien Stadt Cottbus sowie den Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße.
4. Region Ost bestehend aus: der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) sowie den Landkreisen Barnim, Märkisch-Oderland, Oder-Spree und Dahme-Spreewald.
In einem ersten Schritt soll es Fortbildungsangebote speziell für Pflegeeinrichtungen geben und der regionale Austausch untereinander gefördert werden. Ansprechpartner für die Einrichtungen bei allen hygienischen Fragestellungen sind weiterhin die örtlichen Gesundheitsämter.
Mit der Einrichtung der Internetseite zum Hygiene-Netzwerk Brandenburg besteht die Möglichkeit für die Allgemeinbevölkerung als auch für Einrichtungen mit hygienisch relevanten Tätigkeiten sich mit ihren Fragestellungen per Mail an das zentrale Funktionspostfach Hygiene-Netzwerk@lavg.brandenburg.de zu wenden.
Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg