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Internationalisierung an der THB wird vorangetrieben- Kenianische Delegation in Brandenburg an der Havel begrüßt

THB©Moritz Jacobi

Mit dem DAAD-Förderprojekt „Inter³DNA“ treibt die Technische Hochschule Brandenburg ihre Internationalisierung weiter voran.

 

Interdisziplinär, international, interaktiv: Unter dem Schlagwort Inter³DNA etabliert und vertieft die Technische Hochschule Brandenburg (THB) ihre Partnerschaften mit Hochschulen unter anderem in Jordanien, Spanien und Kenia. Ein intensiver Austausch zwischen Studierenden der THB und afrikanischen Lehrenden und Studierenden fand kürzlich mit der Auftaktveranstaltung für das Teilprojekt „Praxisorientierte Interdisziplinäre Studienangebote“ statt.

 

Dazu reiste eine Delegation von drei Lehrkräften und sechs Studierenden der Masinde Muliro University of Science and Technology (MMUST) im kenianischen Kakamega zum einwöchigen Intensiv-Workshop nach Brandenburg an der Havel. Ein Wintersemester lang bearbeiten studentische Teams gemeinsam online und vor Ort praktische Fragestellungen in den Bereichen Landwirtschaft, Telemedizin und Energieversorgung.

 

Inter³DNA ist ein Förderprojekt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, das die Technische Hochschule Brandenburg für sich gewinnen konnte. Um langfristig weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben, will sich die Hochschule international neu ausrichten. Aktuell kommen bereits 20 Prozent der THB-Studierenden aus dem Ausland. Hinzu kommen zahlreiche Kooperationen in Forschung und Lehre. „Im Rahmen des Projektes Inter³DNA machen wir eine Bestandsaufnahme und entwickeln unsere Internationalisierungsstrategie gezielt weiter“, erklärt Anika Kettelhake von der Technischen Hochschule Brandenburg. Lehrkooperationen sollen ausgebaut und weitere Partnerschaften für nachhaltige Zusammenarbeit etabliert werden. Dies befördere dann auch die Internationalisierung der Studiengänge in Brandenburg an der Havel.

 

Im aktuell laufenden Teilprojekt mit Studierenden und Lehrenden aus Kenia könnten unter anderem Biogasanlagen in einem afrikanischen Dorf mit IoT-Sensoren ausgestattet und eine App zu ihrer Steuerung und Überwachung entwickelt werden. IoT steht für „Internet of Things“ oder „Internet der Dinge“. Neben dem Anwendungsbereich in der Landwirtschaft stellt IoT auch ein Vertiefungsthema für ein telemedizinisches Projekt dar. Denn im ländlichen Raum und insbesondere in Kenia sind medizinische Einrichtungen oft weit von den Menschen entfernt und in der kleinbäuerlichen Gesellschaft müssen andere Gesundheitsprobleme adressiert werden als in der Stadtbevölkerung.

 

„Mit kleinen, einfachen Geräten auf Grundlage von Raspberry Pi könnten Patientinnen und Patienten auch aus großer Entfernung untersucht werden“, erläutert Prof. Dr. Thomas Schrader, der gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Peter Flassig und Prof. Dr.-Ing. André Nitze die fachliche Leitung für das Projekt übernimmt. „Parameter wie EKG, Sauerstoffpartialdruck, Körpertemperatur oder der Puls können bei der Entscheidung helfen, ob ein ärztliches Eingreifen notwendig wird oder nicht“, so Schrader. Des Weiteren besteht auf kenianischer Seite das Interesse an eLearning-Methoden, um Studierende, die nicht in Präsenz lernen können, beispielsweise in der Physiotherapie virtuell zu schulen.

 

Da West-Kenia in der Fläche infrastrukturell schlecht erschlossen und die erforderliche Stromversorgung für derartige Lösungen nicht zuverlässig ist, arbeitet ein drittes Team an der Entwicklung eines solarbetriebenen Stromgenerators, den auch Kleinbauern ohne Vorkenntnisse einsetzen können. Hierfür haben Forschende der Hochschule Magdeburg-Stendal den Prototyp einer Solarbox gebaut, die über Typ-G- und USB-Anschlüsse verfügt und zahlreiche Geräte mit bis zu 4,7 KWh Solarstrom pro Tag versorgen könnte. Die Herausforderung für die Studierenden besteht im Weiteren darin, den Prototyp zu einer Low-Cost-Variante für die kenianische Dorfbevölkerung abzuspecken.

 

Auch Paul Becker freut sich, beim Workshop dabei zu sein. Er studiert im fünften Semester Maschinenbau an der THB und hat sich ganz bewusst für das deutsch-kenianische Gemeinschaftsprojekt entschieden. „Die Themen sind spannend“, sagt er, „und die Möglichkeit, im Februar mit der brandenburgischen Delegation nach Kenia zu reisen, ist einmalig.“ Insgesamt werden elf Studierende der Technischen Hochschule Brandenburg zum Ende des Wintersemesters nach West-Kenia reisen und dort ihre Projektarbeiten abschließen.

 

Das DAAD-Projekt „Inter³DNA: InterNational – InterDisziplinär – InterAktiv“ wird für die Jahre 2022 und 2023 mit rund 380.000 Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Zwei weitere Teilprojekte von Inter³DNA sind ein International Media Camp in Zusammenarbeit mit dem TecnoCampus Mataró nahe Barcelona sowie das Vorhaben „Datenvisualisierung und Infografik“ mit der German-Jordanian University in der jordanischen Hauptstadt Amman.

 

Technische Hochschule Brandenburg

Die 1992 gegründete Technische Hochschule Brandenburg ist eine moderne Campushochschule mit Sitz in Brandenburg an der Havel. Das Lehrangebot der Hochschule erstreckt sich über die Fachbereiche Informatik und Medien, Technik sowie Wirtschaft – zunehmend auch in berufsbegleitenden und dualen Formaten. Die THB fördert besonders die Möglichkeit eines Studiums ohne Abitur. Die rund 2.700 Studierenden werden von 67 Professorinnen und Professoren betreut. Alle Studiengänge führen zu einem Bachelor- oder Master-Abschluss. Mehr Informationen unter www.th-brandenburg.de

 

Bildquelle: THB©Moritz Jacobi

Text: THB

 

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Studierende aus Deutschland und Kenia arbeiten zusammen. Unter anderem soll eine Biogasanlage in einem afrikanischen Dorf mit einer App gesteuert und überwacht werden und telemedizinische Lösungen für die medizinische Versorgung sollen im ländlichen Raum entwickelt werden.
Anika Kettelhake treibt im Rahmen des Förderprojektes Inter³DNA die Internationalisierungsprozesse an der Technischen Hochschule Brandenburg weiter voran.

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