Während der vergangenen Wochen zeigt sich auf der Großbaustelle in der Potsdamer Straße auch Nicht-Bausachverständigen, dass es kräftig vorangeht. Seit die aufwendigen Vorarbeiten im Untergrund und an der Überbrückung der Bahnlinie bewältigt werden konnten, sind das schnelle Wachsen der Bordstreifen und das Verdichten von Betonrecycling als Straßenuntergrund ein eindeutiger Indikator für die Zielgerade. Seit Montag auch die Asphaltflotte im Einsatz ist, wird der Baufortschritt noch deutlicher.
Auf dem südlichen Streckenabschnitt ist die zweilagige, insgesamt 30 Zentimeter starke Asphalttragschicht aufgebracht, großteils auch schon die 8 Zentimeter starke Binderschicht, auf die schließlich die Deckschicht (3,5 cm) aufgetragen wird. Frisch betoniert sind im Brückenbereich die sogenannten Brückenkappen, die vielfältige Funktionen erfüllen: den Schutz der tragenden Brückenkonstruktion, die Verankerung von passiven Schutzeinrichtungen, die Sicherung des Verkehrsraums als Schrammbord und sie dienen auch als Rad- und Gehweg.
Kommende Woche wechselt der Asphalt-Trupp auf den Nord-Ost-Abschnitt. Die Asphaltarbeiten, die auch den zwei Meter breiten Radweg einbeziehen – der Fußweg wird gepflastert -, werden sich bis in die 22. Kalenderwoche erstrecken. Sodann sind noch Geländer und in beiden Brückenbereichen Verkehrsrückhaltesysteme zu montieren, Straßenlaternen zu installieren, Straßenanschlüsse herzustellen, Böschungen anzudecken und weitere Arbeiten an den Nebenanlagen zu erledigen. In der Woche ab dem 2. Juni 2025 sollen die Fahrbahnmarkierungen aufgebracht werden, sodass zum Ende dieser 23. Kalenderwoche die stadtauswärtige Fahrbahn für den Verkehr freigegeben werden könnte. Dafür sollte es überwiegend trocken bleiben, denn Gussasphalt und Regen vertragen sich nicht, das könnte zur Blasenbildung im Asphalt führen.
30 km/h auf der neuen Fahrbahn
Oberbürgermeister Steffen Scheller, der sich zu den Landesbetriebs-Baustellen regelmäßig mit Regionalbereichs-Leiter Frank Schmidt austauscht, informiert:
„Wichtig zu wissen ist, dass mit dem Umschwenken des Verkehrs die neue Fahrbahn dennoch Baustelle bleibt. Es kann Einschränkungen geben und die Geschwindigkeit wird auf 30 km/h beschränkt bleiben. Großer Vorteil für die Stadt aber wird sein, dass diese wichtige Verbindung ohne Tonnagebegrenzung auskommt.“
Um schnellstmöglich voranzukommen, ist der Bauzeitplan weiterhin eng getaktet – sodann für die stadteinwärtige Fahrspur. Bereits für Mitte Juni ist das Ausheben des alten Brückenbauwerkes vorgesehen, wofür dann wieder monumentale Kräne in Stellung zu bringen sind. Sie werden voraussichtlich beidseits der Brückenrampen aufgebaut und die Stahlträger halbiert herausheben. Für Juli ist der Abbruch der Widerlager und Flügelwände vorgesehen. Sodann geht es bautechnisch erst wieder in die Tiefe, bevor die beiden Teilbauwerke der Brücke über die Bahn sowie über den Neujahrsgraben entstehen können. Den Arbeiten im Bereich der Rampen geht das Setzen von Stützwänden über eine Länge von 650 Metern voraus, um die Stabilität der Fahrbahn gewährleisten zu können, ohne mit weit auslaufenden Böschungen ins Naturschutzgebiet eingreifen zu müssen.
Die Fertigstellung der offiziell „B1, OD Brandenburg, Potsdamer Straße, Brücke über die DB AG“ genannten Baustelle ist für das zweite Quartal 2027 vorgesehen.
Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt