3 Münzen und ein Kupferkessel präsentierten die Archäologen in Brandenburg


Drei Münzen und zerstörter Kupferkessel wurden in einer Vitrine präsentiert

Sie sind silbern, sie sind selten und sie sind ein sensationeller Fund für die Stadt Brandenburg an der Havel: Bei Ausgrabungen auf dem Gotthardtkirchplatz wurde ein Kupferkessel mit Silbermünzen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges entdeckt. Im 17. Jahrhundert stand an der Stelle ein Fachwerkhaus, welches verlassen und eingeebnet wurde. Auf dem Gotthardtkirchplatz 3 wird in den nächsten zwei Jahren ein zweigeschossiger Erweiterungsbau der Jugend-Kunst-Galerie „Sonnensegel e.V.“ entstehen und ermöglicht dadurch die archäologischen Untersuchungen.

Die letzten Bewohner*innen des Fachwerkhauses haben um 1634 in einem großen
Kupferkessel ihre wertvollen Silbermünzen versteckt. Den Archäolog*innen fielen die Abdrücke der 3 bis 4 cm großen und 1,5 mm dicken Münzen im Kupferkessel auf. Als erstes fanden sie im Kessel einen sogenannten „Dicken“ aus der Stadt Zug in der Schweiz, der aus dem Jahr 1610 stammt und das Abbild des heiligen Oswald trägt. Daraufhin begannen sie im Abraum nach den weiteren Münzen zu suchen.

Ein ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger entdeckte daraufhin einen 1/2 niederlän-
dischen Reichsthaler aus dem Jahr 1618, dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges.

Den Abschluss machte eine Stadtmünze der Stadt Hamburg aus dem Jahr 1634, auf
der der Name des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Ferdinand II. genannt ist, der König von Böhmen war.

Die Münzen werfen jetzt einige Fragen auf: Warum vergrub man sie? Warum fanden sich in dem vergleichsweise großen Kessel nur drei Münzen? Und wie kommt es zu der großen Streuung der Herkunft, von der Schweiz über das Rheinland bis nach Hamburg?

In der Planierschicht mit den Münzen wurden auch sieben Buntmetall-Blechabschnitte geborgen: Kleine Abfallstreifen von größeren Platten, kleine Schlackestücke und acht Bleilotkleckse, die einen Hinweis darauf geben, dass im Haus ein Gürtler oder Buntmetallschmied gelebt und gearbeitet hat. Für weitere Überraschungen sorgten die älteste Bodenbildung, die nach der Eiszeit entstand und Spuren einer urgeschichtlichen Besiedlung trägt. Darüber haben sich Böden des 12. Jahrhunderts erhalten, denn die Gotthardtkirche stand ursprünglich auf einer Anhöhe. Der dazugehörige Friedhof überspannte die heute bebauten Grundstücke und sei länger genutzt worden, als erwartet. Der älteste beigesetzte Mensch wurde in einem Baumsarg slawischen Ursprungs gefunden.

Quelle: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

Der Restaurator Thomas Mattern öffnete die Vitrine für die Medien
Die Brandenburger Stadtarchäologen Janina Ludwig und Stefan Dalitz erläuterten die vorläufigen Ergebnisse.
© Brandenburg live

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