
NEUER ORT FÜR BT-VERANSTALTUNGEN DES GROSSEN HAUSES
NEUER ORT FÜR BT-VERANSTALTUNGEN DES GROSSEN HAUSES BT Aufgrund einer Havarie ist das Große Haus des Brandenburger Theaters voraussichtlich bis Ende des Jahres 2025 nicht
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Ab und zu keimt in der Stadt die Diskussion auf, für mehr Verkehrsberuhigung in der Innenstadt zu sorgen. Mit der These,
„der Verkehr in der Haupt- und Steinstraße ist wichtig,“
eröffnete Thomas Krüger ein Treffen mit Innenstadthändlerinnen und -händlern, zu dem die STG Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft ins „Havel Space“ in der Grabenstraße eingeladen hatte.
Thomas Krüger weiß aus vielen Händlergesprächen:
„Wir müssen uns damit abfinden, dass das Zielpublikum kaum mehr als 150 Meter laufen möchte. Einkäufe werden mit dem Auto gemacht, viel seltener mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Und 80 Prozent der Urlauber kommen ohnehin mit dem Auto in die Stadt.“
Die ab und zu angeführte Verkehrsbefreiung der Steinstraße halte er für kontraproduktiv. Wolfgang Kampmeier, Regionalbereichsleiter des Handelsverband Berlin-Brandenburg e.V. (HBB), stimmt zu und begründet, dass solche Ideen jüngst auch in Potsdam in die Hose gegangen seien, aber ohne große Vorgespräche durchgezogen werden.
„Potsdam wollte plötzlich eine autofreie Innenstadt. Also startete man zu Ostern im Vorjahr den Modellversuch mit der Sperrung der Dortustraße. Wir haben nun als Handelsverband zusammen mit der DEHOGA und IHK eine Umfrage unter Einzelhändlern und Gastronomen gemacht. Die Auswertung im letzten Monat zeigte: Der Umsatz ist gravierend zurückgegangen, die Kundenfrequenz um bis zu 71 Prozent! Und die Aufenthaltsqualität ist durch den herausgehaltenen Verkehr nicht besser geworden.“
Daraus könne man nur lernen. Wir jedenfalls. Denn in Potsdam werde trotzdem weitergemacht. Jetzt werde auch die Gutenbergstraße geschlossen.
Thomas Krüger sieht aus einem weiteren Grund keinen Grund für eine weitere Verkehrsberuhigung:
„Unsere Steinstraße ist zwar eine der Hauptverkehrsadern, aber die Leute setzen sich trotzdem in die Gaststätte und an die Straße. Wichtig ist das Einhalten und gegebenenfalls auch Kontrollieren der Tempobeschränkung auf 20 km/h.“
Oberbürgermeister Steffen Scheller schlussfolgerte:
„Wenn eine weitere Verkehrsberuhigung kein Thema ist, dann sollten wir auch keines daraus machen.“
Weiteren Verkehr aus der Innenstadt herauszuhalten, stünde derzeit in der Verwaltung nicht zur Debatte und scheinbar auch nicht im politischen Raum. Sich dennoch in solch großer Runde zu positionieren, finde er gut.
„Ja, wir wollen gemeinsam die Innenstadt entwickeln und weiter beleben, aber wir wollen den Individualverkehr nicht aus der Stadt herausnehmen.“
Die klare Aussage begrüßen Händler wie Marco Lindau, der bestätigt:
„Wir haben auch viel Kundschaft aus dem Umland, für sie ist das nahe Parken wichtig.“
Dass das nahe Parken von Vorteil ist, zeige die Umsatzsteigerung nach seinem Umzug von der Haupt- in die Steinstraße.
Bäcker Olaf Thonke weiß,
„der Kunde möchte am liebsten in den Laden hineinfahren. Auch beim kleineren Einkauf. Wir brauchen belebte Innenstädte mit Verkehren. Falsche Verkehrskonzepte können Innenstädte schnell entvölkern.“
Brita Grasenack, Geschäftsführerin der Neue Linie Friseur & Kosmetik GmbH, bestätigt:
„Unsere Kundschaft ist oft etwas älter und kommt gern mit dem Auto oder wird mit dem Auto gebracht. Wo die Kundschaft näher rankommt, ist die Frequenz im Geschäft höher.“
H&M-Store-Managerin Lydia Gerholdt brachte einen weiterführenden Aspekt in die Diskussion: Statt über den Verkehr in der Steinstraße zu sprechen, sei wichtiger, die Hauptstraße viel attraktiver zu machen. An heißen Tagen gehe der Umsatz stark zurück, während es in der klimatisierten Galerie läuft.
„Wir brauchen mehr und attraktive Beschattung, zum Beispiel beschattende Pflanzen und und dazu Sitzgelegenheiten.“
Thomas Krüger ergänzt, mehr Sitzgelegenheiten seien auch für die vielen älteren Besucherinnen und Besucher zum Pausieren wichtig. Er stellte als neue These auf:
„Statt die Steinstraße zu beruhigen, wollen wir lieber die Hauptstraße beleben.“
Als einhellige Meinung kristallisierte sich heraus, dass dafür die Hauptstraße und zuführende Straßen wie die Kurstraße ansehnlicher und sauberer werden sollten. Und das Fahrradfahren sei zu überdenken. Für Radler seien Schienen und Kopfsteinpflaster gefährlich, für die Fußgänger wiederum die Fahrradfahrer. Und da in einer Fußgängerzone überall geradelt und gelaufen werden darf, sei das Miteinander nicht einfacher. Es sei denn, die gegenseitige Vor- und Rücksichtnahme würde beachtet. In manchen Städten habe sich dennoch bewährt, tagsüber in Fußgängerzonen das Fahrradfahren zu verbieten. Der Idee soll nachgegangen werden. Ebenso dem Wunsch, mehr Fahrradständer aufzustellen, auch wenn das an engen Stellen zu lasten eines PKW-Stellplatzes gehen kann, sagte Oberbürgermeister Steffen Scheller. Die Sauberkeit der Gehwege sieht er als
„klassische Anliegerpflicht, die auf die Grundstückseigentümer übertragen ist. Für den Bereich der Schienen werden wir eine Lösung finden. Ich danke für die Anregungen, wir können uns gerne in acht Wochen wieder treffen und weitere Ideen sowie Lösungsvorschläge besprechen.
Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt

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