„Ein kommunaler Sportplatz wäre mit den Goldenen-Plan-Mitteln nicht förderfähig.“
Ein
offener Brief, unterzeichnet von einigen Brandenburger Sportvereinen,
macht in Brandenburg an der Havel die Runde. Darin heißt es, dass die
meisten der gut 2.200 organisierten Fußballer aus der Havelstadt nicht
schlecht gestaunt hätten,
„als
der Oberbürgermeister verkündete, dass der neue Kunstrasenplatz nunmehr
auf dem Sportgelände am Quenz errichtet werden soll. Und das, obwohl am
16.1.2024 gerade hierzu ein Fußballstammtisch durch den
Geschäftsführer, Sebastian Bradke, des hiesigen Stadtsportbundes
einberufen wurde.“
Der
Stammtisch habe als Lösung eine zentrale Spielstätte mit guter
Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs vorgesehen, weswegen sich die
Diskussionsbeteiligten mehrheitlich für Brandenburg Nord oder
Hohenstücken ausgesprochen hätten.
„Dabei
wurden folgende zwei Varianten betrachtet: einerseits die Sportanlage
in der Freiherr-von-Thüngen-Str., andererseits die Sportanlage in der
Walther-Ausländer-Straße. Durch die Entscheidung des Oberbürgermeisters
wird diese Abstimmung konterkariert und scheint wie eine schallende
Ohrfeige in die Gesichter der Vereinsvertreter,“
heißt es in dem offenen Brief.
Es
versteht sich von selbst, dass der Oberbürgermeister keine Ohrfeigen
verteilt. Vielmehr ist ihm daran gelegen, das Mögliche möglich zu
machen. Und die Errichtung eines Kunstrasenplatzes in der Havelstadt ist
unter gegebenen Voraussetzungen nur am Quenz möglich und am
sinnvollsten.
Warum?
„Wir
sind zwar in der glücklichen Lage, dass uns der Landesportbund
Fördermittel aus dem Goldenen Plan zur Verfügung stellen kann, doch
können diese Mittel nur zur Förderung einer Investitionsmaßnahme an
einer Sportstätte eingesetzt werden, die von einem Verein genutzt wird,
nicht aber für eine kommunale Sportstätte, die beispielsweise auch für
den Schulsport zur Verfügung steht,“
erläutert Oberbürgermeister Steffen Scheller. Weiter sagt er:
„Und
damit scheidet eine Förderung kommunaler Sportplätze wie in der
Freiherr-von Thüngen-Straße und in der Walther-Ausländer-Straße wie auch
am Wiesenweg oder in der Caasmannstraße aus. Vor diesem Hintergrund ist
das in dem offenen Brief geschilderte Unverständnis aus meiner Sicht
nicht nachvollziehbar. Ein kommunaler Sportplatz wäre mit diesen
Goldenen-Plan-Mitteln nicht förderfähig.“
Das
hat der Oberbürgermeister in der zurückliegenden Woche bereits einigen
Sportvertretern, im Übrigen auch Peter Janeck vom BSC Süd 05, erklärt,
nachdem der Kunstrasenplatz für den Quenz am letzten Mai-Mittwoch
verkündet worden war und diskutiert wurde.
Der Kunstrasenplatz auf
dem Gelände der BSG Stahl Brandenburg ist ein machbares Projekt für die
Förderung in Höhe von bis zu 800.000 Euro. Die Entscheidung dafür ist
mit dem Stadtsportbund getroffen worden.
Steffen Scheller begründet:
„Nicht
zuletzt wegen der hohen Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die auf dem
Sportplatz am Quenz Sport treiben, haben wir uns zur Unterstützung des
Antrags der BSG Stahl Brandenburg entschieden. Die Mitnutzung der dann
umgebauten Anlage für verschiedenen Vereine ist zwischen der
Stadtverwaltung, dem Stadtsportbund und der BSG Stahl Brandenburg im
Grundsatz einvernehmlich besprochen.“
Oberbürgermeister Steffen Scheller bietet an:
„Wenn
die Vertreter der unterzeichnenden Fußballvereine weitere Fragen haben,
stehen ich und meine Mitarbeitenden gern zur Klärung zur Verfügung.
Quelle: Verwaltung