10 Jahre PlusBus – Mit dem Bus in die mobile Zukunft
10 Jahre PlusBus – Mit dem Bus in die mobile Zukunft Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV), die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH) und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg
Startseite » Blog » Rekordtief bei Straftaten, Raser und Drängler: Unfalltreiber Nr. 1
Die Polizeidirektion West konnte im Bereich der registrierten Straftaten gemäß der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) im Jahr 2021 erneut ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Dabei haben nach wie vor die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen eine Auswirkung auf die polizeiliche Lage und das Einsatzgeschehen in der Polizeidirektion West.
Das Einsatzaufkommen blieb dabei jedoch nahezu unverändert. 2021 verzeichnete die Polizeidirektion West in den Polizeiinspektionen Potsdam, Brandenburg, Havelland und Teltow-Fläming sowie der Verkehrspolizei (Bundesautobahnen) und der Wasserschutzpolizei insgesamt wieder mehr als 100.000 Einsätze. Es gab ein leichtes Plus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hierunter fallen sämtliche polizeilichen Einsatzlagen und Unterstützungsdienste für andere Behörden (Gesundheitsamt, Staatsanwaltschaft, Polizei anderer Länder, Veterinäramt etc.) Das Einsatzspektrum erstreckt sich dabei vom Einbruchsdiebstahl, über die Verkehrsunfallaufnahme bis hin zu Gewaltverbrechen.
Der Leiter der Polizeidirektion West (in Vertretung), Sven Mutschischk: „Noch nie seit dem Bestehen der Polizeidirektion West haben wir so wenige Straftaten registriert wie im vergangenen Jahr. Natürlich hat auch die Pandemie dazu beigetragen, dass insbesondere auch die Zahl der Wohnungseinbrüche auf einem Rekordtief angekommen ist. Diese niedrigen Fallzahlen wollen wir halten und sogar noch ein Stück besser werden. Wir werden, wenn die Corona-Kontakt-Beschränkungen gelockert werden, unter anderem wieder verstärkt mit der präventionstechnischen Beratung von Haus- und Wohnungseigentümern fortfahren. Denn wenn zuletzt die Anwesenheit der Bewohner im Homeoffice potentielle Einbrecher abgeschreckt hat, so sind moderne und vor allem verschlossene Fenster und Türen ein großes Plus an Sicherheit.“
Polizeiliche Kriminalstatistik
Die Anzahl der in der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfassten Fälle ist im Vergleich zu 2020 um insgesamt fast 5 Prozent zurückgegangen (2021: 47.650; 2020: 50.017). Die Aufklärungsquote ist leicht gesunken, auf 53 Prozent (2020: 55,3 %).
Positiv ist der erneute Rückgang der Fallzahlen bei Diebstahlsdelikten. Hier wurden knapp 1.000 Fälle weniger registriert als noch im Jahr zuvor (2021: 16.679; 2020: 17.721). Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser sind auf dem niedrigsten Stand seit Bestehen der Polizeidirektion West (2011). Im gesamten Direktionsbereich kam es zu fast einem Viertel weniger registrierter Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser. (2021: 674; 2020: 868). Dies hatte sich die Polizeidirektion West im Jahr 2021 als ein Präventionsschwerpunkt gesetzt. Sowohl im Bereich der technischen Einbruchsverhütung als auch im „richtigen Verhalten“ im Abwesenheitsfall gab es durch Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte des Sachgebietes Prävention Informationsveranstaltungen und hilfreiche Tipps, auch über Pressemitteilungen und verschiedene Onlineportale. Hinzu kamen die bewährten „Luna-Streifen“, bei denen Polizisten sowohl in zivil als auch mit dem Funkstreifenwagen in den potenziellen Einbruchshotspots Streife fuhren.
Der Leiter der Kriminalpolizei der Direktion West (in Vertretung), Lars Brückner: „Wie 2020 ist auch im Vorjahr die Zahl der Straftaten in der Polizeidirektion zurückgegangen. Im Wesentlichen liegt die Begründung hierfür in den Auswirkungen der Pandemie. Auch 2021 gab es für die Menschen erhebliche, pandemiebedingte Mobilitätseinschränkungen, die sich auch auf die Kriminalität auswirkten. Für Taten der Gewaltkriminalität, wie etwa Raub und Körperverletzung, sind Begegnungen von Menschen eben Voraussetzung, waren 2021 jedoch nochmals deutlich reduziert. Zudem ist es nun einmal auch deutlich riskanter, zum Beispiel in ein Haus einzubrechen, wenn ich als Täter damit rechnen muss, dass die Bewohner aufgrund von Lockdown oder Home-Office anwesend sind. Gegen den allgemeinen Trend stiegen jedoch die Fallzahlen in einigen Bereichen an, die eben nicht durch die Pandemie beeinflusst wurden. So nahmen Fahrraddiebstähle als Heimlichkeitsdelikt mit 12,5 % wieder deutlich zu und überstiegen sogar die Zahlen des Jahres 2019.“
Bei der Anzahl der Gewaltstraftaten ist wiederholt eine rückläufige Tendenz zu verzeichnen gewesen (2021: 1.249; 2020: 1.414; -11,7 %). Der Fokus der Öffentlichkeit lag in den beiden zurückliegenden Jahren auf möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, insbesondere mit Blick auf das Kriminalitätsphänomen der häuslichen Gewalt. Wie auch im Jahr 2020, war im letzten Jahr erneut ein Anstieg festzustellen. 1.494 Straftaten wurden 2021 im Rahmen der polizeilichen Bearbeitung als häusliche Gewalt gewertet (2020: 1.478; 2019: 1.279). Dabei sind die Entwicklungen und Fallzahlen in den einzelnen Polizeiinspektionen unterschiedlich. So verzeichnete beispielsweise die Polizeiinspektion Brandenburg an der Havel einen Anstieg von 9 Prozent während im Bereich der Polizeiinspektion Potsdam Straftaten der häuslichen Gewalt um 12 Prozent zurückgingen.
Verkehrsunfallbilanz
Die Anzahl der Verkehrsunfälle in der Polizeidirektion West ist insgesamt (2021: 21.362; 2020: 21.241) leicht gestiegen. Erfreulicherweise ist die Zahl der Unfälle mit verletzten Personen (2021: 2.608; 2020: 2.635) leicht gesunken. Jedoch sind 2021 auch 32 Menschen auf den Straßen im Direktionsbereich bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen (2020: 35). Mit 15 (2020: 14) getöteten Menschen hat zu schnelles Fahren den größten Anteil daran.
Die Leiterin der Verkehrspolizei der Polizeidirektion West, Peggy Wölk: „Im Jahr 2021 wurden erneut weniger Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt als im Jahr 2020. Die Anzahl der Verkehrsunfälle dagegen erhöhte sich leicht. Als einen Unfallschwerpunkt in der Polizeidirektion West, sehe ich den Bereich der zirka 200 Kilometer umfassenden Bundesautobahnen. Hier haben wir einen Anstieg der Unfallzahlen um 17,8 % zu verzeichnen. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Verletzten auf den Bundesautobahnen um 25 %. Die Hauptunfallursachen liegen hier im Bereich der nicht angepassten Geschwindigkeit und dem nicht einhalten des Abstandes also rücksichtsloses Rasen und Drängeln. Diese Zahlen zeigen uns eindeutig, dass wir mit unseren Kontrollmaßnahmen auf den Bundesautobahnen weitermachen müssen. Wir werden weiterhin unsere Geschwindigkeitskontrollen auf der Autobahn durchführen und auch den Videowagen einsetzen, der auch Abstandsverstöße dokumentiert.
Aus den eben genannten Gründen appellieren wir an alle Verkehrsteilnehmer:
Fahren Sie rücksichtsvoll und den jeweiligen Verkehrsbedingungen angepasst. Ihre Fahrweise ist Ihr persönlicher Verantwortungsbereich. Rücksicht kann Leben retten!“
Verkehrsaufkommen
Dass die sinkenden Unfallzahlen auch wie bereits im Vorjahr auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen sind, ist zu vermuten. Aufgrund von pandemiebedingten Mobilitätseinschränkungen im öffentlichen Raum und den Homeoffice-Regelungen wurde das Verkehrsaufkommen nachvollziehbar beeinflusst.
Die Hauptunfallursachen waren im Jahr 2021:
Drängler und Raser verursachten also 3.750 Unfälle mit 19 getöteten Menschen.
Besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer: Unfallbeteiligungen/Unfallverursacher
Bei Unfällen mit Radfahrern als Unfallbeteiligte wurde ein Rückgang um 5,5 Prozent gezählt (2021: 1.312; 2020: 1.388). Jedoch wurden erneut mehr als die Hälfte der Radunfälle auch durch Radfahrer selbst verursacht.
Bei Fußgängern zeigt sich ein leichter Rückgang der durch sie verursachten Unfälle. (2021: 46,2%; 2020: 48,4%).
Bei jungen Fahrern (18-24 Jahre) als Unfallverursacher ist zwar die Zahl der insgesamt gezählten Unfälle um fast 10 Prozent (2021: 1.924; 2020: 1.750) angestiegen. Jedoch ist erfreulicherweise die Anzahl der Unfälle mit Verletzten (2021: 384; 2020: 396) und auch die mit Todesopfern (2021: 1; 2020: 7) gesunken.
Positiv ist dagegen die Entwicklung bei Unfällen mit Kindern, dass sowohl 2021 als auch 2020 kein Kind im Straßenverkehr getötet wurde. Leider verunglückten 2021 etwa 3 Prozent mehr Kinder als noch 2020 (2021: 291; 2020: 283). (Definition siehe Handout)
Verkehrskontrollen
Auch 2021 hat die Polizeidirektion West wieder einzelne und komplexe Verkehrskontrollen aller Verkehrsteilnehmer durchgeführt. Die Anzahl der Feststellungen bei automatischen und lasergestützten Geschwindigkeitskontrollen in der Polizeidirektion West ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Die Anzahl der bei Kontrollen festgestellten folgenlosen Fahrten unter der Einwirkung von Alkohol wurde um über 20 Prozent (2021: 1.260; 2020:1.028), die der Fahrten unter Betäubungsmitteln über die Hälfte zum Vorjahr gesteigert (2021: 592; 2020: 385).
Quelle: Polizeidirektion West
Bildbeispiel: pixabay
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