Der Neubau der Feuerwache Kirchmöser soll das bislang genutzte, beengte und veraltete Feuerwehrgerätehaus in der Bahnhofstraße 43A ersetzen. Geplant ist, das neue Gebäude auf einem bislang unbebauten Grundstück im Industrie- und Gewerbegebiet Kirchmöser Süd zu errichten. Der Standort liegt südlich der Straße Am Lokwerk, zwischen den Straßen Am Gleisdreieck und Zur Drehscheibe unweit der Torhäuschen und des schwarzen Netto Marktes am Südtor. Die Lage gilt aus Sicht von Feuerwehr und Rettungsdienst als funktionell günstig.
Das neue Gebäude teilt sich in zwei Bereiche: Im südlichen Teil ist die Freiwillige Feuerwehr untergebracht, im nördlichen Teil die Rettungswache. Beide Abschnitte sind über ein gemeinsames zentrales Treppenhaus verbunden. Die Funktionstrakte der beiden Einrichtungen werden jeweils zweigeschossig, die Fahrzeughallen eingeschossig ausgeführt. Die Feuerwehr erhält eine Halle mit vier großen und vier kleinen Stellplätzen. Die zugehörige Alarm-Zufahrt wird an die Straße Zur Drehscheibe angeschlossen. Die PKW-Stellplätze liegen ebenfalls dort und sind von der Alarmausfahrt getrennt, um Kreuzungskonflikte zu vermeiden. Vom Parkplatz aus ist ein direkter Zugang zu den Umkleideräumen im Erdgeschoss vorgesehen. Von dort kann die Fahrzeughalle ohne Umwege erreicht werden.
Im Obergeschoss der Feuerwehr sind Räume für die Jugend- und Brandschutzerziehung sowie Schulungen geplant. Eine Teeküche zur Versorgung der Teilnehmenden, Sanitäreinrichtungen und ein Verwaltungsraum ergänzen das Raumangebot.
Die Rettungswache im nördlichen Teil erhält ebenfalls eine eingeschossige Halle mit zwei Stellplätzen für Rettungswagen. Im Erdgeschoss befinden sich drei Ruheräume und ein Bereitschaftsraum mit direktem Zugang zur Fahrzeughalle. Im Obergeschoss werden weitere Sozialräume, Lager-, Umkleide- und Sanitärräume sowie ein Verwaltungsraum untergebracht.
Das Gebäude wird in massiver Bauweise mit Kalksandsteinmauerwerk und integrierten Stahlbetonstützen errichtet. Die Fassade erhält ein Wärmedämmverbundsystem mit mineralischer Dämmung. Auf dem Dach des Sozialtrakts werden ein Lüftungsgerät und eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher installiert, die zur Eigenversorgung des Gebäudes beitragen.
Der Bauantrag wurde am 30. Juli 2025 eingereicht. Für das Projekt stehen Fördermittel in Höhe von einer Million Euro aus der Feuerwehrinfrastruktur-Richtlinie zur Verfügung. Die Gesamtinvestitionen sind mit ca. 7,2 Millionen Euro veranschlagt.
Beigeordneter Thomas Barz betont die Bedeutung des Projekts:
„Der neue zentrale Standort ist für die Sicherheit in Kirchmöser ein entscheidender Schritt. Er ermöglicht kurze Wege und moderne Bedingungen für die Einsatzkräfte sowie stärkt die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst unter einem Dach.“
„Die Freiwillige Feuerwehr Kirchmöser hat derzeit 40 Einsatzkräfte, die im Jahr ca. 100 Einsätze fahren. Die Wehr feiert 2026 ihr 90-jähriges Bestehen. Es gab zwar vorher schon eine Feuerwehr in Kirchmöser (in der Gränertstraße), aber darüber sind keine Aufzeichnungen bekannt. Daher wurde das Jahr der Einweihung des jetzigen Gerätehauses (1936) als Gründungsjahr festgelegt,“
sagt Ortswehrführer Gunnar Ebel.