Die Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit der Wildtiere
ist in Wald, Wiesen oder Feldern und auch in der Stadt in vollem Gange.
Einzelne Bäume oder auch Parkanlagen in der Stadt bilden keine Ausnahme,
sie sind Lebensraum. Im Frühling erblickt vielerorts der
Wildtier-Nachwuchs das Licht der Welt. Die Natur verwandelt sich für
unsere Wildtiere wie z.B. Feldhasen, Füchse, Waschbären, Rehe,
Wildschweine oder auch Vögel (Boden- oder Nestbrüter) in eine große
Kinderstube.
Die Stadt Brandenburg an der Havel bittet ihre
Einwohnerinnen und Einwohner auf Wildtiere daher besonders Rücksicht zu
nehmen. Die Eltern- und Jungtiere brauchen Schutz und Ruhe. Sie
reagieren während der Aufzuchtzeit sehr empfindlich auf Störungen. Der
Nachwuchs kann sogar verlassen oder die Fütterungsaktivitäten
eingestellt werden, wenn der Mensch stört oder Einfluss nimmt.
Beispielsweise sind Rebhuhnküken alleingelassen, nur wenige Minuten
überlebensfähig. Bei Wildschwein-Müttern ist Vorsicht geboten, denn wenn
diese glauben ihr Nachwuchs ist in Gefahr, blasen sie mitunter zum
Angriff.
Daher der Appell:
• verhalten sie sich rücksichtsvoll
• bleiben sie im Wald und auf den Feldern unbedingt auf den Wegen
•
führen sie ihren Hund/e im Wald an der Leine (ganzjährige Pflicht nach
Landeswaldgesetz) und im Übrigen im direkten Einflussbereich
Auch die Jagd ruht derzeit größtenteils, um Störungen des Wildes weitestgehend zu vermeiden.
Jungtier gesichtet – Was nun?
Beim
Umgang mit aufgefundenem Jungwild ist Umsicht angebracht. Panik oder
gar Angst sind kein guter Ratgeber. Gleiches gilt für übertriebene
Tierliebe aufgrund des Gedanken „Ich muss dem armen Tier helfen“. Nein!
Finder sollten sich zügig und geräuschlos entfernen und das „Findelkind“
keinesfalls anfassen, sondern einfach an der jeweiligen Fundstelle
belassen. Denn gesunde Jungtiere werden meist erst durch den Kontakt zum
Menschen, zu hilflosen Waisen. In aller Regel halten sich die
Elterntiere in der Nähe auf und kehren dorthin zurück, sobald sich der
Mensch entfernt hat. Der Junghase beispielsweise ist durch seine Farbe
gut getarnt und gibt in den ersten Lebenstagen keine Witterung ab. Sie
werden zum Schutz vor Fressfeinden von den Eltern abgelegt. Dort harren
sie in typischer Hasenmanier mit angelegten Löffeln reglos aus. Die
Häsin sucht ihren Nachwuchs nur zwei- bis dreimal täglich zum Säugen
auf. Gleiches gilt auch für Rehe! Der Nachwuchs also „Bambi“ ist zu
dessen Schutz die meiste Zeit des Tages allein. Wird das „Bambi“
angefasst, ist es meist dem Tod durch Verhungern oder Schwächung
ausgeliefert.
Daher: „BITTE NICHT ANFASSEN/ EINFANGEN“.
Finder können und sollten sich an die Jagdbehörde (Tel. 03381/58 32 07) wenden
oder einen ortsansässigen Jäger kontaktieren. Diese können die
Situation und den Zustand des Wildtieres besser einschätzen. Natur- und
Artenschutz beginnt im Kleinen. Die Achtung der heimischen Natur und
deren Bewohner und ihrer Lebensräume ist ein Teil davon.
Quelle: Verwaltung