Igel – Gäste im Naturschutzzentrum


Igel in der freien Natur © Naturschutzzentrum Krugpark, Ines Römer

Zeitungspapier wird gebraucht / Vorsicht beim Einsatz von Mährobotern

Herbstzeit ist im Naturschutzzentrum auch Igelzeit. Die kleinen Räuber bereiten sich nach Kräften auf den Winterschlaf vor. Da es bereits viele kalte Nächte gibt, ist das Nahrungsangebot für die putzigen Gesellen schon stark eingeschränkt, denn auch Schnecken, Würmer & Co haben sich vielfach in ihre Winterquartiere zurückgezogen.

Deshalb werden nicht selten von aufmerksamen und besorgten Bürgern junge, erst im September geborene Igel in das Naturschutzzentrum Krugpark gebracht, um sie an verfrühtem Einschlafen zu hindern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich vor dem Winter dringend benötigte Fettreserven anzufressen und eine angemessene Größe zu erreichen.

Was wann Igeln hilft

Ein Igel hat kaum eine Überlebenschance, wenn er weniger als 500 bis 600 Gramm wiegt, denn während des Winterschlafes nehmen die Stacheltiere keine Nahrung zu sich und verlieren ein Drittel ihres Körpergewichtes trotz eingeschränkter Vitalfunktionen.

Sind die Igel im Herbst allerdings größer als eine Grapefruit oder Mango, sollte man sie ihrer Wege gehen lassen. Nur Igel, die augenscheinlich zu klein oder auffällig sind, weil sie zu dünn erscheinen oder torkeln, sollten ins Naturschutzzentrum gebracht werden.

Auch Katzenfutter und Wasser auf der Terrasse und ein gemütliches Plätzchen in der Hecke helfen oft schon aus. Ohnehin kann Igeln im eigenen Garten mit Stapeln aus Totholz und Laub als „wilden“ Ecken Gutes getan werden. Auch trockenes Heu oder ausgeharktes Moos sind als Wärmedämmung des Igel-Winterquartiers beliebt.

Krugpark braucht Zeitungspapier als Laubersatz

Die unermüdlichen Anstrengungen der Tierpfleger im Krugpark werden oft damit belohnt, dass viele der abgegebenen Tiere erfolgreich ausgewildert werden können. Manche der Schützlinge verbringen aufgrund der zu geringen Größe eine lange Zeit im Naturschutzzentrum. Täglich müssen die Käfige gereinigt und mit Zeitungen neu bestückt werden, die das Laub und den natürlichen Untergrund ersetzen. Igel sind nicht sonderlich reinlich, so dass der Verbrauch an alten Zeitungen sehr hoch ist. Derzeit werden im Krugpark etwa 30 Pfleglinge versorgt. Damit ist die Kapazitätsgrenze im Moment erreicht. Zur Versorgung der Vierbeiner werden dringend alte Zeitungen (kein Glanzpapier oder Werbeprospekte) benötigt!

Wer den vom Aussterben bedrohten Tierchen helfen möchte und alte Zeitungen übrig hat, kann diese sehr gern im Naturschutzzentrum, Wilhelmsdorf 6P in 14776 Brandenburg an der Havel, abgeben.

An dieser Stelle sei den Bürgerinnen und Bürgern auch für die zahlreichen Nuss-Spenden für Krugparktiere und Bastelkinder gedankt. Die Vorratsspeicher sind nun gut gefüllt.

Mähroboter nicht bei Dämmerung und im Dunkeln einsetzen

Übrigens: Neben den Miniigeln gibt es natürlich auch kranke und schwerverletzte Igel, die der Hilfe bedürfen. In diesem Zusammenhang wird eindringlich an die Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger appelliert, auf den Einsatz von Mährobotern generell ab eine Stunde vor Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang zu verzichten, denn diese können zu schwersten Verletzungen bei den nachtaktiven Tieren führen. Igel erwachen in der Dämmerung und begeben sich auf Futtersuche. Bei drohender Gefahr rollen sie sich nur zusammen, laufen aber nicht weg. Nicht alle Mähroboter erkennen sie dann als Hindernis und erweisen sich als zu geländegängig. Nicht selten werden Gliedmaßen abgetrennt oder extreme Schnittverletzungen am Kopf verursacht, sodass die Igel nicht mehr zu retten sind und eingeschläfert werden müssen. Wenn sie nicht gefunden werden, gehen sie qualvoll zu Grunde. Eine vernünftige Zeitprogrammierung kann Igel-Leben retten.

In diesem Sinne wünscht das Krugpark-Team allen Tierfreunden und Igeln eine schöne Herbstzeit.

Quelle: Stadtverwaltung Brandenburg © Naturschutzzentrum Krugpark, Ines Römer, © Naturschutzzentrum Krugpark / Ch. Messerschmidt

Einer der Igel, die im Naturschutzzentrum Krugpark aufgepäppelt werden. © Naturschutzzentrum Krugpark / Ch. Messerschmidt

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