Herbert Nowotny verlässt nach seinem 80. Geburtstag die Stadtverordnetenversammlung



Stadtverordnetenvorsteher Walter Paaschen dankte Herbert Nowotny für sein Wirken und wünschte alles Gute für die Zukunft.

Brandenburgs Stadtverordneter mit den meisten Dienstjahren verabschiedet sich aus dem Stadtparlament. Zum Ende der gestrigen Stadtverordnetenversammlung gab Herbert Nowotny das Niederlegen seines Mandats zum 17. Oktober 2025 bekannt. Weil am 16. Oktober noch der Ausschuss für Rechnungsprüfung und Vergaben tage, dem er vorsteht, gebe es noch einige wichtige Sachen zu beschließen und er möchte sich auch dort richtig verabschieden.

Seinen Abschied begründete er mit der Vollendung seines 80. Lebensjahres und weil es nun Zeit sei, dass sich Jüngere beweisen können.

Herbert Nowotny erinnerte in seiner kurzen Rede an wichtige Begebenheiten, ausgehend von der ersten Stadtverordnetenversammlung nach der Wende, über die Hartnäckigkeit seiner FDP bei der schließlich erfolgten Linienführung der Straßenbahn unter der neuen Gördenbrücke und beim gemeinsamen Ringen um die Bundesgartenschau 2015, der er anfangs skeptisch gegenübergestanden habe. Erfolglos sei leider das FDP-Bestreben geblieben, dem FDP-Bundesvorsitzenden und einstigem Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff die Ehrenbürgerschaft der Stadt zu übertragen, obwohl er einer der letzten Internatszöglinge der ehemaligen Ritterakademie war und dadurch zum Förderer des Brandenburger Doms wurde.

Rund 400 Stadtverordnetenversammlungen hat Herbert Nowotny nach eigener Schätzung mitgemacht und mehr als 1.000 Ausschusssitzungen erlebt,

die nicht immer Vergnügungssteuerpflichtig waren.

Aber Brandenburg an der Havel voranzubringen, sei stets sein Anliegen gewesen und dafür habe sich der Einsatz gelohnt.

Oberbürgermeister Steffen Scheller hatte Nowotnys ausdauernden Einsatz schon zu Beginn der Sitzung gelobt – am Anfang seiner Rede über wesentliche Gemeindeangelegenheiten:

Ich möchte nicht versäumen, unserem dienstältesten Stadtverordneten in dieser Runde nochmals zu seinem 80. Geburtstag zu gratulieren: Alles Gute und vor allen Dingen beste Gesundheit, lieber Herbert Nowotny. Eine über 50-jährige Parteizugehörigkeit und Ihr mehr als 40-jähriges Wirken in der Stadtverordnetenversammlung – das macht Ihnen so schnell niemand nach.

Tatsächlich war Herbert Nowotny bereits am 27. Dezember 1974 als praktizierender Getriebewerker in die damalige NDPD eingetreten, die sich – umzingelt von Volkseigentum und Planwirtschaft – unter anderem für den Mittelstand stark machte. Fünf Monate nach der Wende fusionierte die NDPD mit der LDP zum Bund Freier Demokraten, der am 12. August 1990 in der FDP aufging.

Diese Ausdauer und sein politisches Engagement ließen zur 50-jährigen Mitgliedschaft in einer liberalen Partei im Dezember 2024 sogar den damaligen FDP-Vize-Bundesvorsitzender und Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages Wolfgang Kubicki zur Gratulation nach Brandenburg an der Havel kommen. Er überreichte ihm die Theodor-Heuss-Medaille in Gold für die 50-jährige Parteimitgliedschaft und lobte, Herbert Nowotny stünde für Verlässlichkeit, Engagement, eine klare Haltung und sehr viel Humor.

Dem ist wenig hinzuzufügen,

findet Steffen Scheller, und erinnert noch an die ihm im November 2016 überreichte Ehrenmedaille der Stadt Brandenburg an der Havel für seinen lokalpolitischen Einsatz als Stadtverordneter.

Das Mehr an Zeit, das ihm bald bevorsteht, möchte Herbert Nowotny nutzen, um mit seiner Frau Monika nach fast 55 gemeinsamen Ehejahren mehr Zeit verbringen und das Leben ohne Termindruck genießen zu können.

Alles Gute für Sie. Und bleiben Sie gesund,

wünscht Oberbürgermeister Steffen Scheller.

Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt

Herbert Nowotny nach seiner Abschiedsrede in der Stadtverordnetenversammlung.
Die Mitglieder aller Fraktionen erhoben sich und applaudierten für Herbert Nowotny.

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