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Gudrun Fischer-Bomert mit fragilen Formen aus Trinkhalmen, die zum Nachdenken anregen, in der Mühlenremise - LAGA Beelitz

Organische Formen mit fließenden Farbakzenten, kunstvoll gefertigt aus einem profanen Material: Plastiktrinkhalme in verschiedenen Variationen hat Gudrun Fischer-Bomert zu überraschenden Kunstwerken verarbeitet, die die Gartenschaubesucher noch bis zum 14. Oktober in der Mühlenremise entdecken und entschlüsseln können. Ob Installationen in Form von Frauenkleidern oder Wellen: Mit ihren Werken weist die Künstlerin darauf hin, dass aus dem Einwegplastik nach Gebrauch neues wie Kleidung entstehen kann. Andererseits macht sie zusätzlich auf das Problem des Plastikmülls in den Weltmeeren aufmerksam.

 

„Früher hat man mit Trinkhalmen Cocktails und Südsee, kurz gesagt den Luxus verbunden. Heute stehen sie für das Problem des Plastikmülls“, sagt Gudrun Fischer-Bomert. Seit dem Brand einer Ölplattform im Golf von Mexiko im Jahr 2010 und der daraus hervorgegangenen Meeresverschmutzung beschäftigt sich die Bildhauerin mit dem Thema Wasserverteilung und –Verschmutzung. Ihre Werke bestehen größtenteils aus transparenten, wiederverwendeten Halmen. Einige farbige Exemplare sorgen für Akzente, die je nach Blickwinkel changieren. Und das aus schwarzen Trinkhalmen gestaltete Kunstwerk im dritten Ausstellungsraum wirkt aus der Ferne wuchtig, überrascht aus der Nähe aber mit fragiler Wirkung.

 

Insgesamt 20 Kunstwerke hat die Künstlerin in den drei Räumen arrangiert, unter anderem auch mit Trinkhalmen gefüllte Abwasserrohre. „Die Installationen sollen zeigen, was wir einerseits wegschwemmen und welche Möglichkeiten es andererseits gibt“, so Gudrun Fischer-Bomert. So gibt es zwar Mikroplastik im Abwasser, aber auch die Möglichkeit, in Corona-Zeiten mithilfe von Monitoring ein gesundheitliches Frühwarnsystem zu etablieren. Dieser Erfindungsreichtum mache trotz der Plastikmüll-Problematik Hoffnung, die Probleme der Zukunft bewältigen zu können.

 

Die Ausstellung von Gudrun Fischer-Bomert ist die erste Solo-Ausstellung in der Mühlenremise. In den elf bisherigen Ausstellungen wurden die Werke mehrerer Künstler in Bezug zueinander gesetzt. In der letzten LAGA-Ausstellung in der Remise vom 15. bis zum 31. Oktober werden Werke der Fotografin Gabriele Kostas und des Bildhauers Uwe Sernow-Rose erneut Werke zweier Künstler kombiniert.

Fotos: LAGA Beelitz gGmbH

Quelle: LAGA Beelitz gGmbH

 

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