Zu einem Festakt hatte der Brandenburger Landesverband der Gartenfreunde in den Rolandsaal des Rathauses eingeladen, um das Engagement der vielen Gartenfreundinnen und Gartenfreunde sowie die Bedeutung des Kleingartenwesens für die Städte und Gemeinden zu würdigen.
Steffen Scheller, der die Gäste als Oberbürgermeister und als Vizepräsident des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg willkommen hieß, stellte Brandenburg an der Havel als perfekten Austragungsort vor.
„Unsere 5.232 Kleingärten sind grüne Oasen mitten in der Stadt. Sie sind Klimaschützer, wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen und sie dienen der Versorgung mit Obst und Gemüse. Sie sind Rückzugsorte, Orte des Miteinanders und der Begegnung. Ohne das Engagement der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner wäre unsere Stadt ein gutes Stück ärmer – ökologisch, sozial und menschlich.“
Deswegen stehe die Stadt Brandenburg an der Havel an der Seite der Gartenfreunde, deren Brandenburger Kreisverband dieses Jahr sein 35-jähriges Jubiläum begeht. Gemeinsam werde sich für den Erhalt sozialverträglicher Pachten und für gute Rahmenbedingungen eingesetzt.
„Wir wollen unsere Gartensparten erhalten,“
versicherte Steffen Scheller und erinnerte daran, dass er mit Fred Schenk, dem Vorsitzenden des Kreisverbandes der Gartenfreunde in Brandenburg an der Havel, 2018 einen Generalpachtvertrag für das Kleingartenwesen unterzeichnete, der die einst mehr als 75 Einzelverträge zusammenfasste und auf eine einheitliche Grundlage stellte. Außerdem gibt es 226 Zwischenpachtverträge mit privaten Grundstückseigentümern.
„Unsere Kleingartenparzellen umfassen eine Gesamtfläche von 2,82 Millionen Quadratmetern und befinden sich zu 62,3 Prozent in kommunalen Eigentum. Die in den Kleingartenanlagen errichteten Baulichkeiten haben laut Kleingartenverband einen Wert von etwa 10 Millionen Euro,“
fasste Steffen Scheller zusammen und kündigte einen weiteren Meilenstein an:
„In Zusammenarbeit mit den Vereinen und der Stadtverwaltung wird gegenwärtig ein Kleingartenentwicklungskonzept erstellt, welches gegen Jahresende fertig gestellt sein soll und der ‚Fahrplan‘ für die kommenden Jahre in Bezug auf Kleingarten in der Stadt Brandenburg an der Havel sein wird.“
Zu dem Landes- und Kreisverband der Gartenfreunde hatten sich Vertreterinnen und Vertreter der Wilhelm-Naulin-Stiftung gesellt, deren Stiftungsziel der Erhalt und die Förderung des Kleingartenwesens ist. Jährlich wird die Wilhelm-Naulin-Plakette für besondere Verdienste um das Kleingartenwesen in Berlin und Brandenburg verliehen – diesmal erneut in Brandenburg an der Havel. Empfänger der beiden Plakette im Jubiläumsjahr sind Ministerpräsident Dietmar Woidke für seinen Einsatz für das Kleingartenwesen sowie der Bezirksverband der Gartenfreunde Berlin-Hellersdorf e.V. Gert Schoppa, Präsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde hob in seiner Laudatio das außerordentliche gesellschaftliche Engagement der 2.100 Pächter der Hellersdorfer Kleingärten hervor, die beispielsweise das Kinderhospiz Sonnenhof der Björn-Schulz-Stiftung unterstützen und das soziale Miteinander im Bezirk stärken.
Oberbürgermeister Steffen Scheller gratulierte allen Geehrten herzlich und beteuerte:
„Es freut mich sehr, dass wir wieder Gastgeber für die Gartenfreunde und zugleich für die Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag dieser Stiftung sein dürfen. Ich danke allen, die sich in den Vereinen, in den Landesverbänden und in der Stiftung mit Herzblut für die Kleingärten einsetzen.
Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / C. Tüchelmann