Seine regelmäßigen Schulbesuche führten Oberbürgermeister Steffen Scheller jüngst zur Otto-Tschirch-Oberschule in der Max-Herm-Straße 8. Sie ist seit dem Schuljahr 1993/1994 eine Ganztagsschule in voll gebundener Form, spezialisiert auf Berufsorientierung und soziales Lernen und hat mit Andrea Wissinger (seit 2019) eine sehr engagierte Schulleiterin. Das wurde einmal mehr in der Gesprächsrunde deutlich, zu der der Stadtchef seine für Jugend, Soziales, Bildung, Gesundheit und Sport zuständige Beigeordnete Alexandra Adel, den Leiter des Amtes für Kita, Schule und Sport Tony Eisbrenner sowie Detlef Reckow dabeihatte, der als Werkleiter des Zentralen Gebäude- und Liegenschaftsmanagements die Schulhäuser im Blick hat.
Abgesehen vom Regenwetter, gab der Besuch keinen Anlass für gedrückte Stimmung. Andrea Wissinger verkündete strahlend, dass ihre Schule gut aufgestellt ist, stabil etwa 340 Schülerinnen und Schüler zählt und zu Beginn des kommenden Schuljahres wieder drei neue Klassen haben wird.
„Beide Schulsozialarbeiterstellen konnten besetzt werden und auch die Schulgesundheitsfachkraft ist eine große Bereicherung,“
so die Schulleiterin. Die Lehrerstellen seien bis auf das Fach Physik besetzt und in Sachen Digitalpakt sei die Schule gut ausgestattet.
„Die Geräte für die Lehrerschaft kommen im neuen Schuljahr,“
warf Steffen Scheller ein,
„derzeit ist noch in Klärung, ob das Land die Laptops zentral bestellt oder wir.“
Andrea Wissinger und ihr Kollegium sind jedenfalls gut vorbereitet,
„wir haben ein Digitalisierungsteam gebildet, um Probleme bei der Einrichtung und im Betrieb intern schnell lösen zu können.“
Geht es nach der mit am Tisch sitzenden Schülervertretung, könnte der Einzug und die Nutzung digitaler Geräte noch schneller gehen, denn noch seien nicht alle Lehrerinnen und Lehrer bereit, sich digital umzustellen, berichten Amelie Juche und Amelie Herbig. Dabei könnten die digitalen Möglichkeiten allen so manches erleichtern.
„Das wird,“
ist Schulleiterin Wissinger überzeugt und hofft, dass es auch in Sachen Schulhof weitergeht. Da den Schülerinnen und Schülern untersagt ist, in den großen Pausen den Schulhof zu verlassen, müsse die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. In erster Line würden Sitzmöglichkeiten fehlen, weswegen man sich vorübergehend mit eigens gebautem Mobiliar aus Holzpaletten behilft. Etwas schöner und haltbarer könnte das Inventar schon sein, finden auch die Schülersprecherinnen und träumen von Lümmelbänken und Knorpelschenken. Wenn dann noch das durch Wurzeln stellenweise hochgedrückte Pflaster geebnet würde, wäre schon viel gewonnen. Tony Eisbrenner könnte sich gut vorstellen, dass eine Hofgestaltung gut im landesweiten Startchancen-Programm unterzubringen sei.
„Wir brauchen nur geeignete Maßnahmen, dann bekommen wir auch Geld,“
ist Eisbrenner überzeugt. Ob in das Maßnahmenpaket eine Trinkwasserentnahmestelle zu integrieren ist, wird sich zeigen. Ein Wunsch der Schule ist sie in jedem Fall und der Förderverein der Schule prüft bereits Varianten.
Etwas Ratlosigkeit macht sich einzig beim Thema Schülerspeisung breit, die laut Andrea Wissinger von keinem Lehrer und kaum zehn Schülern genutzt wird.
„Unsere Schülerspeisung ist wirklich unterfrequentiert, aber die Umgebung unten in der Schule ist auch wirklich schwierig.“
Gewiss finden die rührige Schul- sowie die Schulamtsleitung auch dafür noch eine Alternative, wobei die mit dem gut frequentierten Schülercafé schon gefunden scheint.
Quelle: Text und Fotos ©Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt