Beetzsee sieben Tage im Drachenboot-WM-Fieber


Sieben Tage, fast 5.000 Athletinnen und Athleten, 161 Weltmeistertitel: Die 17. Drachenboot-Weltmeisterschaften auf dem Brandenburger Beetzsee haben Maßstäbe gesetzt. Mit dabei: Teams aus 32 Nationen, die auf Distanzen zwischen 200 und 2.000 Metern um Medaillen kämpften. Organisatoren waren der Deutsche Drachenbootverband (DDV) und das Regattateam Brandenburg Beetzsee.

Für das Regattateam Brandenburg Beetzsee war es nach der Kanu-Marathon-WM 2016 das zweite Großereignis– und eines, das durchweg positive Rückmeldungen von den Mannschaften und dem Weltverband IBDF erhielt. „Wir sind stolz auf unser Team, das aus 140 Volunteers und 71 Kampfrichtern bestand“, sagte Championships-Direktor Uwe Steinhäuser, der auch 1. Vorstand des Regattateams ist und ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Feuerwehr und DLRG war vorbildlich.“

Sportlich gesehen war Canada die dominierende Nation mit 51 Goldmedaillen, gefolgt von China (32) und den USA (26). Deutschland schaffte Platz 7 mit 4x Gold, 12x Silber und 16x Bronze, ein hervorragendes Ergebnis. Dabei begann die WM-Woche mit Wetterkapriolen: Unwetter sorgten für Rennverschiebungen. Doch zum Wochenende zeigte sich der Beetzsee von seiner besten Seite – sonnig und perfekt für packende WM-Finals.

„Viele Sportler sagen uns, dass diese WM die größte und schönste Meisterschaft war, die sie je erlebt haben und ihre Erwartungen übertroffen wurden. Das Feedback der Sportler ehrt uns. Das ist unser größtes Dankeschön. Ich bedanke mich im Namen des DDV-Vorstandes beim Regattateam für die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit. Ohne dieses tolle Team wäre dies nicht möglich gewesen“, sagt Ute Becker-Frenzel, Präsidentin des Deutschen Drachenbootverbands.

Die Stimmung an der Strecke war super. Die Tribüne war an allen Tagen gut besucht, zum Schluss hin nahezu ausverkauft – viele Brandenburgerinnen und Brandenburger nutzten die Gelegenheit, Spitzensport hautnah zu erleben. Über 13.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Rennen im Livestream. Auf dem Gelände entstand zudem ein Tauschmarkt: Pins, T-Shirts und weitere Erinnerungsstücke wechselten rege den Besitzer. Und: Der Nachwuchs war aktiv dabei – Schülerinnen und Schüler vom Brecht- und Salderngymnasium unterstützten als Helferinnen und Helfer und wollen ihre Aufwandsentschädigung für die Abifeier verwenden.

Bereits zur Eröffnung setzte die Veranstaltung ein Zeichen. Delegationen aus allen 32 teilnehmenden Ländern marschierten vor der Tribüne auf, gefolgt von einer Show aus Tanz, Artistik und Trommelklängen. Den symbolischen Moment der Erweckung des Drachens übernahmen Oberbürgermeister Steffen Scheller, IDBF-Präsident Claudio Schermi und Ute Becker-Frenzel.

Auch auf diplomatischer Ebene war die WM gut besucht: Steffen Scheller begrüßte Gäste aus verschiedenen Botschaften. Die Siegerehrungen übernahmen neben IDBF-Offiziellen auch Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller sowie Vertreter diplomatischer Institutionen der teilnehmenden Länder und Brandenburgs Oberbürgermeister.

Florian und Joost vom Team Schweiz lobten das „coole Feeling“ und die „fantastischen technischen Bedingungen“ auf der Regattastrecke am Beetzsee. Teammanagerin Christine Cosgrove und Cheftrainer David Bangs vom britischen Team sprachen von einer „sehr gut organisierten WM“ mit „hervorragenden Booten und Top-Helfern“ und lobten den Transfer zum Hotel. Angela Schnoke-Paasch vom Team Zypern hob die „durchweg positive Stimmung“ und „außergewöhnlich gepflegte Anlage“ hervor. Andreas Kümpel vom Team Schweiz lobte die hervorragende Infrastruktur und gute Organisation. Athlet Matt Misener vom Team USA empfiehlt, dass sich das kulinarische Angebot stärker an den Bedürfnissen von Sportlern orientieren könnte: „Bratwurst ist lecker, aber fettarme und gesunde Kost wäre während der Wettkämpfe besser.“ Vong Ka Hou, Teamleiter von Macao China, lobte die gute Stimmung unter den Sportlern und das sehr faire Publikum, dass auch Erfolge anderer Nationen bejubelte.

Mit einer ausgelassenen Abschlussparty endete am Sonntagabend eine Weltmeisterschaft, die mehr war als ein sportliches Großereignis: Sie war ein internationales Treffen mit großer Gastfreundschaft. Dabei wurde die Fahne des IBDF an Hongkong China übergeben, wo 2027 die nächste Drachenboot-WM stattfindet.

Ergebnisse, Medaillenspiegel und weitere Informationen zur 17. Drachenboot-WM unter: https://world-dragonboat-championships2025.de/

Quelle: Text und Bilder @Regattateam Brandenburg Beetzsee / René Paul-Peters

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