Interessenbekundungen bis zum 15. Januar 2026 einreichen
Die Stadt Brandenburg an der Havel bereitet den Aufbau einer neuen Beratungs- und Begleitstruktur für die Nachbarschaftshilfe vor. Grundlage ist der „Pakt für Pflege“ des Landes Brandenburg und die Richtlinie des Ministeriums für Gesundheit und Soziales zur Förderung kommunaler Pflegepolitik vom 23. Juli 2025. Mit der nun gestarteten Interessenbekundung sollen freie Träger gewonnen werden, die ein niedrigschwelliges Angebot entwickeln und umsetzen.
„Ziel ist, Menschen mit Pflegebedarf im Alltag wirksam zu unterstützen und Angehörige zu entlasten. Die Nachbarschaftshilfe ist ein gutes Angebot und kann das Leben vieler pflegebedürftiger Menschen spürbar erleichtern,“
ist Oberbürgermeister Steffen Scheller überzeugt.
Sozialplanerin Natalie Wateau ergänzt:
„Im Mittelpunkt der geplanten Maßnahme in Brandenburg an der Havel steht die Entwicklung einer Anlaufstelle für Nachbarschaftshelferinnen und Nachbarschaftshelfer sowie für Pflegebedürftige und deren Angehörige. Die Stadt will damit ein verlässliches Angebot schaffen, das Orientierung gibt, Fragen beantwortet und die Nutzung von Unterstützungsleistungen erleichtert. Die Nachbarschaftshilfe soll künftig Menschen begleiten, die im Alltag Hilfe benötigen, etwa beim Einkaufen, bei Wegen zu Behörden oder bei organisatorischen Aufgaben im Haushalt.“
Die neue Beratungs- und Begleitstruktur soll ab März 2026 aufgebaut werden. Sie soll an eine bestehende Einrichtung angebunden werden. In der Entwicklungsphase von März bis Mai 2026 stehen Konzeptarbeit, Abstimmung mit der Sozialplanung und die Ergänzung vorhandener Strukturen im Vordergrund. Bereits ab März 2026 sollen Interessierte erste Beratung erhalten und an zuständige Stellen vermittelt werden können.
Die Aufgaben der Beratungsstelle umfassen die Begleitung von Personen, die sich als Nachbarschaftshelferin oder Nachbarschaftshelfer engagieren möchten, die Beratung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen sowie Informationen zum Entlastungsbetrag nach Sozialgesetzbuch. Zudem unterstützt die Stelle bei Schulungen und bleibt Ansprechpartnerin bei Konflikten oder Fragen aus der Praxis. Die neue Struktur wird eng mit bestehenden Angeboten in der Stadt verknüpft.
Das Projekt „Nachbarschaftshilfe“ beginnt am 1. März 2026 und läuft vorerst bis zum 31. Juni 2027. Es wird mit 45.000 Euro für 2026 und 30.000 Euro für 2027 gefördert. Der Projektträger muss einen Eigenanteil von 20 Prozent einbringen. Die Förderung umfasst Personal- und Sachkosten. Bei Fortbestehen des Paktes für Pflege über 2027 hinaus, besteht die Möglichkeit der Verlängerung der Förderung.
Bewerben können sich freie Träger mit Erfahrung in der Arbeit mit älteren Menschen, in der Pflege, in Alltagsunterstützenden Angeboten oder in der Begleitung von Personen mit Einschränkungen. Erwartet werden Kenntnisse in der Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen sowie eine enge Kooperation mit dem Amt für Jugend und Soziales und dem Pflege-Netzwerk der Stadt.
Schriftliche Interessenbekundungen sind bis zum 15. Januar 2026 an das Amt für Jugend und Soziales, Sozialplanung, zu Händen Natalie Wateau, Wiener Straße 1, oder per E-Mail an natalie.wateau@stadt-brandenburg.de zu senden. Die Unterlagen sollen Aussagen zu Erfahrungen in der Region, eine Prozessidee für die Umsetzung sowie Angaben zu Kooperationspartnern sowie einen Kosten- und Finanzierungsplan enthalten.