Mit einem gemeinsamen Lehrprojekt unter der Leitung von Prof. Julia Schnitzer setzt die Technische Hochschule Brandenburg (THB) im Wintersemester ihre Aktivitäten im Bereich Digitalization of Cultural Heritage fort. Im Rahmen einer einwöchigen Exkursion kamen hierzu vom 24. bis 30. Oktober mehr als 40 Teilnehmende – Dozenten, Studierende und Experten – in Jordanien zusammen.
In dem Lehrprojekt, das als englischsprachiges Lehrinkrement (ELI) an der THB angeboten wird, arbeiten Studierende der Studiengänge Informatik und Digitale Medien sowie Studierende der German Jordanian University (GJU) aus dem Bereich Design und Visuelle Kommunikation in interdisziplinären Teams zusammen. Ziel ist es, das kulturelle Erbe zu digitalisieren und Objekte im Jordanischen Nationalmuseum durch innovative digitale Tools, Storytelling und interaktive Elemente für Besucherinnen und Besucher besser zugänglich zu machen.
Die THB und die GJU arbeiten seit 2022 unter der Leitung von Prof. Julia Schnitzer gemeinsam an Projekten und Netzwerken im Zusammenhang mit der Digitalisierung vom kulturellem Erbe. In diesem Jahr konnte das Jordanische Nationalmuseum als weiterer Kooperationspartner für das Projekt gewonnen werden, was den Studierenden neue und spannende Möglichkeiten eröffnet. Das Museum beherbergt einige bemerkenswerte Sammlungen, darunter Nachbildungen von Wassermühlen und der Mesha-Stele, die Schriftrollen vom Toten Meer sowie historische Kleidungsstücke.
Während der Projektwoche hatten die Studierenden die Möglichkeit, Objekte im Museum zu scannen, Interviews zu führen und kreative Ideen zu entwickeln. Nach einer Führung durch die Ausstellung durch Dr. Yosha Alamri, leitender Kurator des Museums, arbeiteten die Studierenden in Gruppen an der Entwicklung ihrer Projekte, die von Videomapping über Spiele bis hin zur Entwicklung von 3D-Modellen für Augmented Reality reichten.
Eine besondere Herausforderung bestand darin, die Geschichten hinter den Artefakten zu recherchieren und kreative Lösungen für deren Vermittlung mithilfe digitaler Tools zu finden. Dabei wurden auch die Barrierefreiheit und Inklusion für verschiedene Besuchergruppen berücksichtigt. Unterstützt wurden die Studierenden bei ihrer Arbeit von Christoph Luchs, Lehrbeauftragter an der THB, und Mohammad Al-Nusairat, Industrieprofessor und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der GJU. Die Projekte werden nun bis zum Ende des Wintersemesters weiterentwickelt und dann dem Jordanischen Nationalmuseum zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich zu den Projektaktivitäten im Museum wurde ein Exkursionsprogramm organisiert, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, mit Besuchen etwa am Toten Meer oder der historischen Stätte Petra die jordanische Kultur zu erkunden. Diese kulturellen Begegnungen bilden eine wichtige Grundlage für das Verständnis des kulturellen Erbes, das im Rahmen des Projekts digitalisiert wird.
Die Initiierung des Lehrprojekts wird vom ELI-Inkubator-Projekt im Rahmen des Programms HAW.International des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) mit Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert. Das Projekt wird von Anika Kettelhake und Sebastián López Castellanos unterstützt. Gemeinsam planen die GJU und die THB, das Lehrprojekt in den kommenden Jahren fortzusetzen.
In diesem Jahr nahmen auch Studierende der Hochschule Darmstadt unter der Leitung von Prof. Paul Grimm an der Exkursion teil, um zum interkulturellen Austausch beizutragen.
Julia Schnitzer: „Das Lehrprojekt Digitalization of Cultural Heritage in Zusammenarbeit mit dem Jordanischen Nationalmuseum vermittelt den Studierenden tiefere Einblicke in das jordanische Kulturerbe und motiviert sie, sich mit dessen Geschichte und Vermittlung auseinanderzusetzen. Wir danken dem Museum und Dr. Yosha Alamri sowie der German Jordanian University – ihren Studierenden, Lehrenden, der Abteilung für Internationale Angelegenheiten und der Leitung – für ihre Gastfreundschaft. Wir freuen uns darauf, unseren Beitrag zur Erhaltung und Zugänglichmachung des kulturellen Erbes für künftige Generationen fortzusetzen.“
Quelle: Technische Hochschule Brandenburg
University of Applied Sciences