Im Frühjahr 2026 werden wieder alle Brünnlein fließen


Vera Czichy – hier vor dem Brunnen auf dem Trauerberg – ist Brandenburgs neue Brunnenbeauftragte.

Die Brunnensaison 2025 im Rückblick mit Ausblick auf das Kommende

Die Brunnen in Brandenburg an der Havel werden dieser Tage schrittweise abgestellt.

Aufgrund der aktuellen Witterungsverhältnisse und der bevorstehenden Frostperiode kann der Betrieb der Anlagen nicht länger fortgeführt werden. Mögliche Nachtfröste können Leitungen, Pumpen und Düsen beschädigen, deshalb werden die Wassersysteme zum Ende Oktober entleert und die Anlagen winterfest gemacht,

erklärt Vera Czichy, die seit Mai 2025 die neue Brunnenbeauftragte im Amt für Abfallwirtschaft, Bodenschutz und Grünflächen ist.

Oberbürgermeister Steffen Scheller findet,

sie macht einen guten Job. Derweilen sie sich gemeinsam mit den beteiligten Fachfirmen einen umfassenden Überblick über den Zustand der Anlagen verschaffte, wurde ihre erste Saison gleich zur echten Herausforderung und war – neben üblichen Wartungsarbeiten – geprägt von Instandsetzungs- und Modernisierungseinsätzen. Anscheinend gab es einiges aufzuarbeiten, weswegen ausgerechnet das Marienberg-Quartett trocken geblieben ist. Inzwischen aber sieht es so aus, dass 2026 wieder alle unsere Brunnen sprudeln werden – und zwar zuverlässig.

Überblick über die durchgeführten Maßnahmen, Reparaturen und Entwicklungen an den einzelnen Brunnenstandorten:

Die Brunnenanlage auf dem Altstädtischen Markt konnte am 9. Juli 2025 erfolgreich wieder in Betrieb genommen werden. Im Zuge der Reparatur war der Füllstandssensor für die automatische Wassereinspeisung erneuert worden, zusätzlich erhielt die Anlage einen neuen FI-Schutzschalter zur Verbesserung der elektrischen Sicherheit. Die Anlage läuft seitdem störungsfrei.

Am Bollmannbrunnen in der Hauptstraße wurden im Laufe des Jahres die Fugen vollständig saniert und abgedichtet. Damit konnte die Dichtigkeit der Anlage wiederhergestellt und die Wartungsanfälligkeit verbessert werden. Der Brunnen lief die ganze Saison über ohne Probleme. Nur einmal sorgte eine grüne Verfärbung des Wassers für Verwunderung – vermutlich durch eine „kreative“ Aktion von außen, die einen Wasserwechsel notwendig machte.

Am Paul-Kaiser-Reka-Platz, dessen Brunnen seit 2023 stillgelegt ist, wurden bereits die Fugen saniert, eine neue Pumpe sowie ein Druckverteilerbalken eingebaut, rund zwölf Meter Druckleitungen und ein zwanzig Meter langes Stromkabel neu verlegt. Außerdem wurde ein neuer Schaltschrank inklusive FI-Schalter, Schützen, Motorschutzschalter und Zeitschaltuhr montiert. Aktuell steht noch die Installation eines neuen Relais aus, das von einem Elektriker neu verkabelt werden muss. Nach Abschluss dieser Arbeiten ist vorgesehen, den Brunnen im Frühjahr 2026 wieder in Betrieb zu nehmen.

Die Wasserspielgeräte auf dem Marienberg-Kinderspielplatz und in der Linienstraße wurden geschweißt und wieder angebracht und standen den Kindern seither wieder zur Verfügung. Im Jahresverlauf wurden turnusmäßige Wartungsarbeiten, Reinigungen und Sichtkontrollen durchgeführt. Weitere Störungen traten dort nicht auf. Mittlerweile sind die Pumpen witterungsbedingt außer Betrieb genommen und eingelagert, da die Temperaturen kein unbeschwertes Spielen mit Wasser mehr zulassen.

An den Brunnenstandorten an der Ecke Brielower- und Werner-Seelenbinder-Straße (Bürgermeisterbrunnen), auf dem Walther-Rathenau-Platz, Trauerberg, im Humboldthain (Froschteich) sowie an der Schwengelpumpe am Dom wurden im Jahresverlauf turnusgemäße Wartungsarbeiten, Reinigungen und Sichtkontrollen durchgeführt. Größere Störungen traten dort nicht auf.

Große Sorgen bereitete hingegen der Marienberg, dessen vier Brunnen – das Goldfischbecken, der Kleeblattbrunnen, die Muschelgrotte und der Rosenhaag-Brunnen am Südaufgang – an einem Strang hängen und hydraulisch miteinander verbunden sind. Dort wurden beispielsweise neue Filter- und Dosiersysteme installiert, elektrische Komponenten wie Zeitschaltrelais erneuert und Rohrsysteme gespült, gefräst und überarbeitet. Zu ergänzen ist nun noch eine neue Leitung zur Anbindung an das instandgesetzte Rohrsystem. Damit soll die Abwasserabführung dauerhaft erneuert und die Funktionsfähigkeit der gesamten Anlage wiederhergestellt werden.

Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, kann voraussichtlich der vollständige Betrieb der Brunnen auf dem Marienberg im Frühjahr 2026 wieder aufgenommen werden,

so Vera Czichy.

Überhaupt stünde die bevorstehende Saison unter guten Vorzeichen, da es auch im technischen Bereich eine erfreuliche Entwicklung gibt.

Die beauftragte Wartungsfirma aus Laage, deren Servicetechniker immer eine weite Anfahrt auf sich nehmen musste, konnte einen neuen Mitarbeiter aus Brandenburg an der Havel gewinnen, der künftig für die Brunnen in Brandenburg an der Havel zuständig ist. Er übernimmt die laufende Pflege, Kontrolle und Instandhaltung der Anlagen vor Ort und wird bei Bedarf weiterhin von einem erfahrenen Kollegen unterstützt, der die örtlichen Gegebenheiten bereits gut kennt. Diese personelle Verstärkung sorgt für mehr Kontinuität, kürzere Wege und schnellere Reaktionszeiten bei Wartung und Reparaturen – ein wichtiger Schritt für einen langfristig zuverlässigen Brunnenbetrieb,

ist Vera Czichy überzeugt.

Sollte die Witterung mitspielen, erwachen die Brunnen zum Osterfest am ersten Aprilwochenende 2026 erneut zum Leben, werden mit ihrem Wasserspiel das Stadtbild bereichern und für erfrischende Momente sorgen.

Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / Vera Czichy

Weitere Nachrichten

Cookie Consent mit Real Cookie Banner