Kommunale Solidarität: Brandenburg an der Havel empfängt ukrainische Delegation aus Samar


Steffen Scheller im Austausch mit Serhii Reznik.

Eine Delegation aus der ukrainischen 66.000 Einwohner-Stadt Samar war am Mittwoch auf Kurzbesuch in Brandenburg an der Havel. Die Stadt hieß bis September 2024 noch Novomoskowsk. Die Umbenennung erfolgte im Zug der Derussifizierungskampagne auf Wunsch der Einwohnerinnen und Einwohner.

Die Delegation wurde vom Bürgermeister der Stadt Samar, Serhii Reznik, angeführt. Er wurde begleitet von Yurii Datchenko, Leiter der Abteilung Verkehrsinfrastruktur, und Anna Khmelovska, der internationalen Koordinatorin der Stadt. Serhii Reznik und Oberbürgermeister Steffen Scheller hatten sich bereits am 28.02.2023 anlässlich eines Treffens von Vertreterinnen und Vertretern deutscher und ukrainischer Städte in Böblingen getroffen. Entsprechend groß war bei beiden die Vorfreude auf ein Wiedersehen.

Am Vormittag besuchte Serhii Reznik die Gemeinschaftsunterkunft Upstallstraße 13, die unter anderem als Übergangsunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine dient. Bürgermeister Reznik stellte viele Fragen und kam mit Bewohnerinnen ins Gespräch – darunter zwei Frauen aus seiner Heimatregion. Er zeigte sich beeindruckt von der Unterkunft und der herzlichen Aufnahme der ukrainischen Menschen in Brandenburg an der Havel.

Am Vormittag traf sich Serhii Reznik außerdem mit Bürgermeister Michael Müller und besuchte das Bürgerhaus Hohenstücken. Dort traf er auch Detlef Rudloff, der mit seinem Netzwerk seit langem regelmäßig Kranken- und Hilfstransporte organisiert und durchführt. Für dieses Engagement bedankte sich Serhii Reznik im Namen seiner Landsleute.

Die Delegation traf sich dann in der Feuer- und Rettungswache der Stadt mit Oberbürgermeister Steffen Scheller und dem Beigeordneten Thomas Barz. Nach einer Führung durch die Leitstelle und der Erläuterung der Arbeit tauschten sich beide Seiten über die Situation in der Ukraine und insbesondere in der Stadt Samar aus. Da die Frontlinie nur rund 100 km entfernt ist, sind die Folgen des Krieges immer noch gravierend. Durch Drohnenangriffe kommt es zu Störungen der Energieversorgung und es gibt eine hohe Zahl von Geflüchteten, die aus Kriegsregionen in die Stadt gekommen sind.

Serhii Reznik bedankte sich nochmals für die Unterstützung durch unsere Stadt mit Kommunaltechnik im Juli 2024. Mit Unterstützung des Bundes hatten wir Fahrzeuge, einen Minibagger und weitere Werkzeuge nach Samar geschickt, die dort dringend gebraucht werden. Serhii Reznik sprach mehrfach seinen Dank aus – für die Aufnahme ukrainischer Menschen, für die Spendenbereitschaft und für die partnerschaftliche Offenheit, mit der seine Delegation empfangen wurde.

Oberbürgermeister Steffen Scheller erneuert seinen Wunsch nach regelmäßigen Kontakten mit der Stadt Samar, mit Serhii Reznik und den Einwohnern von Samar. Steffen Scheller sprach auch eine Einladung aus:

Jugend- oder Sportgruppen aus Samar sind jederzeit in der Havelstadt willkommen, beispielsweise im Rahmen von Projekten wie „Clips for Europe“ oder für Austauschformate mit unseren Sportvereinen.

Zum Abschluss wünschte Steffen Scheller den Besuchern, dass Sie unversehrt bleiben und beide – er und Serhii Reznik – hoffen wie alle anderen Teilnehmer des Besuches auf ein baldiges Ende des Krieges.

Quelle: Stadtverwaltung Brandenburg

Rundgang über das Gelände des Wohnheimes in der Upstallstraße 13
Gruppenbild in der Feuerwache.
Christian Nickel, stellvertretender Leiter der Regionallteitstelle, und Bürgermeister Serhii Reznik vor der Karte der Gebietszuständigkeit der Rettungswache.
Bürgermeister Müller und sein Amtskollege Reznik zeigen an der Karte wie weit die Entfernung zwischen den beiden Städten ist.

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