35 Jahre Lebenshilfe an der Regattastrecke gefeiert


© Stadt Brandenburg an der Havel / René Paul-Peters

Mit Ehrungen, Grußworten, musikalischer Unterhaltung, Ausstellung, Artistik, Tanzauftritten und einem bunten Mitmachfest wurden bei Bilderbuchwetter an der Regattastrecke mit hunderten Gästen 35 Jahre Lebenshilfe und das 30-jährige Jubiläum der Lebenshilfe-Werkstatt gefeiert. Der Verein fördert und betreut in seinen Einrichtungen mehr als 400 Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung sowie Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.

Sozialstaatssekretär Patrick Wahl würdigte die Arbeit der Lebenshilfe:

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe haben in den vergangenen Jahrzehnten Beeindruckendes geschafft. Ihre Arbeit verbindet die Menschen – quer durch Generationen, Herkünfte und Lebenslagen. Die Lebenshilfe hat mit ihrer Elternarbeit, mit ihren Einrichtungen, durch Empathie und Engagement Einstellungen verändert, Mauern in Herzen und Köpfen eingerissen und Hilfen geschaffen. Die Lebenshilfe ist in Brandenburg ein fester Bestandteil des sozialen Lebens, der Schlüssel zu einer inklusiveren Welt. Es erfordert Geduld, konsequente Anstrengung und die Bereitschaft, die bestehenden Barrieren Schritt für Schritt abzubauen.

Oberbürgermeister Steffen Scheller sagte, dass die Lebenshilfe viele Berührungspunkte in der Stadt habe. Sie betreibe viele soziale Einrichtungen und mische im Breiten- und Leistungssport aktiv mit sowie sei ein wichtiger Arbeitgeber.

Die Lebenshilfe Brandenburg – Potsdam e. V. steht seit 35 Jahren für gelebte Menschlichkeit, für Mut zur Veränderung und für ein starkes Miteinander. Ihr Engagement hat unsere Stadt nicht nur geprägt – es hat sie menschlicher gemacht. Vielen Dank dafür. Ich wünsche Ihnen, dass die Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden kann.

Die Bundesgeschäftsführerin der Bundesvereinigung der Lebenshilfe, Prof. Jeanne Nicklas-Faust, lobte das „großartige Wirken des Vereines in der Region und die tolle Arbeit mit den Menschen.“ Sie erinnerte an die schwierigen Startbedingungen zu DDR-Zeiten, als 1979/1980 ein innovatives Wohnprojekt in Hohenstücken gegründet wurde, wo Menschen lebten, die zuvor in Kliniken verwahrt wurden. Hier lebten erstmals Menschen mit geistiger Behinderung in normalen Wohnungen, mit Tagesstruktur und pädagogischer Begleitung und wurden zum Mittelpunkt in der Gesellschaft. 1989 folgte dann die Werkstatt am Gallberg. Am 15. Juni 1990 wurde schließlich der Verein „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Brandenburg e. V.“ gegründet, dessen damaliger Vorsitzender Matthias Pietschmann noch heute Vorstandsvorsitzender ist.

Aus ersten Wohn- und Werkstattprojekten entstanden moderne betreute Wohn-Einrichtungen, ambulante Dienste, Freizeit- und Sportangebote, Beratungsstellen, die Kita „Lebenswelten“, ein Onlinebuchhandel, Weingartenanbau, Getränkemarkt, inklusive Theater- und Tanzgruppen, und zuletzt eine Inklusionsfirma mit eigener Tischlerei.

35 Jahre Lebenshilfe stehen für 35 Jahre unermüdlicher Arbeit am gesellschaftlichen Wandel. Inklusion wurde nicht nur eingefordert, sondern umgesetzt. Menschen mit Behinderung wurden Experten in eigener Sache, übernahmen Führungen, organisierten Feste, tanzten auf Bühnen, feierten sportliche Erfolge bei unzähligen inklusiven Sportveranstaltungen, darunter auch den Special Olympics. Die Werkstatt wurde zum Begegnungsort, die Disco zum Symbol für Barrierefreiheit und die Inklusionsfirma Zeichen für nachhaltige Integration.

Diese Geschichte wäre nicht möglich ohne das engagierte Team der Lebenshilfe: über 300 Mitarbeiterinnen, Fachkräfte, Begleiter, Helfer und Ehrenamtliche geben Tag für Tag ihr Bestes – mit Herz, Haltung und Kompetenz.

Der Athletensprecher von Special Olympics, Jörg Hübener, lobt:

Im Verein werden wir ernst genommen und in Entscheidungen eingebunden. Sport verbindet, macht stark und bringt uns zusammen. Bei der Lebenshilfe darf ich sein wie ich das möchte.

Die 2. Vorständin Nadin Leetz sagte, dass alle betreuten Menschen gefördert und unterstützt würden und versucht werde, ihnen eine umfängliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Es seien oft die kleinen Dinge, die große Wirkung entfalten.

Vorstandsvorsitzender Matthias Pietschmann:

Inklusion ist kein Ziel, das man erreicht. Sie ist ein Weg, den wir jeden Tag gemeinsam gehen müssen. Wir bleiben in Bewegung – weil jeder Mensch zählt. Von Anfang an ging es bei uns um mehr als Betreuung – es ging um Würde. Um Teilhabe! Und um das gute Leben für alle.

Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / René Paul-Peters

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